Einige wichtige Daten zu Hermann Klostermann

 

 

1839

geboren in Retzin (Provinz Brandenburg)

1843

der Vater von Hermann Klostermann stirbt in Retzin

1844

der Förster Dalchow heiratet die Mutter von Hermann Klostermann

1855

der Förster Dalchow erhält nach seiner Bewerbung bei der Regierung
in Minden die Forstaufseherstelle in Hakenberg, Oberförsterei Neuenheerse

1857 - 1859

Klostermann leistet seinen Militärdienst in Minden

1858

die Mutter von Klostermann stirbt in Hakenberg;
sie wird auf dem Friedhof „Kaetorf“ bei Lichtenau begraben.

1859

der Förster Dalchow wird auf die Stelle Mittelwald bei Scherfede versetzt

1862

am 19. September Verurteilung des Kl.  vom Kreisgericht in Arolsen zu 5 Taler Geldstrafe oder 10 Tage Gefängnis wegen Betretens eines fremden Jagdreviers mit einem Gewehre

 

am 7. November Verurteilung des Kl. von dem Gericht in Büren wegen gewerbsmäßigen Jagdvergehens. 6 Monate Gefängnis, Untersagung der bürgerlichen Ehrenrechte und Stellung unter Polizeiaufsicht auf ein Jahr.

1864

am 18. Oktober wird Kl. von dem Gericht in Büren wegen gewerbsmäßiger Wilderei im Rückfalle und versuchter Bestechung zu 7 Monaten Gefängnis, Untersagung der Ausübung der bürgerlichen Ehrenrechte und Stellung unter Polizeiaufsicht auf 2 Jahre verurteilt.

1865

am 10. Juni Verurteilung des Kl. vom Kreisgericht in Arolsen wegen unbefugten Betretens eines fremden Jagdgebietes mit einem Gewehr zu einer Geldstrafe von 14 Talern, ersatzweise 14 Tage Gefängnis.

1866

am 27. Juli Verurteilung des Kl. vom Kreisgericht in Brilon wegen wiederholter gewerbsmäßiger Wilderei im wiederholten Rückfalle, wegen Zwanges einer Person zur Unterlassung einer Amtshandlung durch Verübung eines Verbrechens zu einem Jahr Gefängnis, Untersagung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 1 Jahr und Stellung unter polizeiliche Aufsicht auf 3 Jahre. Diese Strafe wurde durch Cabinettsordre vom 18. Dezember 1866 auf 9 Monate ermäßigt und bis zum 23. April 1867 verbüßt.

1867

am 1. Oktober wird der Oberförster von Wrede während
eines Revisionsrittes von einem Wilderer angeschossen
.
Klostermann wird später als Täter ermittelt.

1868

am 1. Februar wird der Forstläufer Heinemann im Rhodener Forst angeschossen

am 24. Mai kann Klostermann bei einer versuchten Festnahme durch das Militär
fliehen. Sein Kumpan Lohoff wird bei dieser Gelegenheit erschossen.

In der Nacht vom 13. zum 14. Juni wird Klostermann in Brilon festgenommen

Klostermann wird in Paderborn nach einer Gerichtsverhandlung
vom 12.-14. November zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Zuchthaus von Herford verbüßen soll.

1872

von Wrede scheidet aus dem Staatsdienst aus und bewirtschaftet
zukünftig seine Güter in Willebadessen

1873

am 23.06. brennt nach Brandstiftung durch einen Häftling das Zuchthaus in Herford ab. Alle 285 Häftlinge werden zunächst nach Minden gebracht und von dort in verschiedenen Kontingenten auf andere Strafanstalten verteilt. Klostermann wird in einem Kontingent von 110 Mann nach Köln verlegt.

1877

Klostermann wird vom Gericht in Warburg wegen Wilddieberei verfolgt

1880

erneute Festnahme des Kl. wegen Wilderei durch den Jagdpächter Rechtsanwalt Geissel aus Warburg. Wegen dieser Straftat wird Klostermann vom Landgericht in Paderborn zu 5 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt.

1885

am 28. 09.1885 verhängt der Regierungspräsident in Minden gegen Klostermann ein Aufenthaltsverbot für 19 Orte in den Kreisen Büren und Warburg. Kl. weicht nach diesem Aufenthaltsverbot nach Bad Driburg aus.

 

am 04.12.1885 verhängt der Regierungspräsident in Minden gegen Klostermann ein erweitertes Aufenthaltsverbot für 207 Orte der Kreise Warburg (52), Büren (53), Höxter (77) und Paderborn (25). Dieses Aufenthaltsverbot erstreckt sich auch zusätzlich auf 7 Orte des damaligen Fürstentums Waldeck.

Klostermann verbüßt in Lichtenau über Weihnachten eine Haftstrafe von einer Woche. Er wird anschließend nach Paderborn transportiert, wo er eine weitere Haftstrafe von 3 Wochen abzuleisten hat. Zu dieser Strafe wurde er vom Amtsgericht Warburg verurteilt, weil er sich trotz Aufenthaltsverbotes am "Eisenhammer" bei Scherfede aufgehalten hatte.

1886, 04. März

Eine Zeitung [aus Wuppertal-Elberfeld] berichtet: Heute Nachmittag machte unsere Polizei laut der "Elberf. Ztg." einen guten Fang. Der 49 Jahre alte Gärtner Hermann Klostermann von Lichtenau im Westfälischen, welcher von seiner Heimatbehörde wegen verschiedener Verbrechen steckbrieflich verfolgt wurde, wurde festgenommen. [...] Nachdem unserer Behörde anfangs vorigen Monats mitgetheilt worden, daß der gefährliche Verbrecher sich in hiesiger Gegend aufhalte, gelang es heute Mittag am Altenmarkt den Menschen, welcher bettelte, festzunehmen.

Danach verliert sich seine Spur in den Akten. Sterbeort und –datum sind nicht bekannt. Ein immer wieder genannter Sterbeort [Scherfede] und sein Sterbejahr 1907 sind nach eingehender Prüfung definitiv falsch.

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